Mehr als Modellierung: Wie Künstliche Intelligenz das Prozessmanagement mit ARIS neu definiert

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Prozessmanagement ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist gelebte Gegenwart. Ob Prozessdokumentation, Analyse oder Process Mining: KI verändert, wie Unternehmen zukünftig ihre Prozesse gestalten, steuern und verbessern. Insbesondere Tools wie ARIS mit integriertem AI Companion zeigen eindrucksvoll, wie KI heute schon reale Mehrwerte liefert – über alle Phasen des Prozessmanagements hinweg.

Wie kann KI im Prozessmanagement unterstützen?

Viele Unternehmen – besonders im Mittelstand – sehen sich derzeit mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Ständig wachsende Compliance-Anforderungen und sich verändernde wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen erfordern ein grundsätzlich neues Denken hinsichtlich der Marktpositionierung, eine Anpassung der Organisation sowie eine Neuausrichtung der gesamten Supply Chain. Im Kern bedeutet dies, Veränderungen proaktiv anzustoßen, Prozesse fokussiert und zügig neu aufzusetzen und diese anschließend effizient zu steuern. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Ruf nach Technologien laut wird, die schnelle und messbare Erfolge ermöglichen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an KI-basierte Lösungen – sie sollen beispielsweise

  • Kundenerlebnisse verbessern – durch smarte Marktanalysen

  • Kosten reduzieren – durch Unterstützung fundierter Entscheidungen

  • Produktivität steigern – durch Automatisierung von Routineaufgaben

  • Risiken frühzeitig erkennen – durch KI-gestützte Auswertung von Unregelmäßigkeiten

Viele Softwarehersteller integrieren inzwischen eigene KI-Funktionen direkt in ihre Anwendungen. Darüber hinaus stehen auch externe KI-Tools wie ChatGPT, Copilot oder der ARIS AI Companion zur Verfügung – intuitiv bedienbar und schnell einsetzbar.
In der Vielfalt an verfügbaren Lösungen ist jedoch eines entscheidend: Erst das Zusammenspiel von Technologie, fachlicher Expertise und klarer Governance ermöglicht einen wirklich sinnvollen und nachhaltigen Einsatz von KI.

Von der Idee zur Umsetzung: So gelingt der Einstieg

  • Relevante Use Cases identifizieren und priorisieren

    Ermitteln Sie gezielt Anwendungsfälle, in denen KI echten Mehrwert liefern kann – etwa:

    • Kundenzentrierung durch personalisiertes Marketing,

    • Effizienzsteigerung im Service durch intelligente Chatbots,

    • Risikominimierung durch automatisierte Erkennung von Prozessabweichungen (z. B. im Compliance-Bereich).

    Wichtig ist, Use Cases auszuwählen, die sowohl geschäftlich relevant als auch technisch machbar sind und dabei erste Erfolge sichtbar machen.

  • Mit Pilotprojekten starten – „Think big, start small“
    Beginnen Sie mit klar abgegrenzten Pilotprojekten, um Erfahrungen im Umgang mit KI-Technologien, Tools wie dem ARIS AI Companion und neuen Arbeitsweisen zu sammeln.

    • Stellen Sie sicher, dass Projektmitarbeitende ausreichend Kapazität haben – KI-Piloten sollten nicht „nebenbei“ laufen.

    • Fördern Sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen, IT und Data/AI-Teams von Anfang an.

  • Datenverfügbarkeit und Governance klären
    Ohne verlässliche Daten kein wirksamer KI-Einsatz. Klären Sie daher frühzeitig:

    • Welche Daten liegen vor?

    • Wo sind diese verfügbar (z. B. im Prozessportal, ERP, CRM)?

    • Wer trägt die Verantwortung für Datenqualität und -zugang?

    • Unterstützt Ihre Prozessdokumentation bereits strukturierte, maschinenlesbare Informationen?

    Eine klare Governance ist essenziell – auch um Risiken beim KI-Einsatz (Bias, Blackbox-Verhalten) frühzeitig zu adressieren.

  • Erkenntnisse skalieren & automatisieren
    Nutzen Sie Erkenntnisse aus Pilotprojekten, um ähnliche Prozesse im Unternehmen zu optimieren.

    • Setzen Sie gezielt KI-Agents ein, um repetitive Tätigkeiten zu automatisieren.

    • Integrieren Sie KI in den gesamten Prozesslebenszyklus – von Modellierung über Simulation bis zur kontinuierlichen Verbesserung.

  • Prompt-Kompetenz & Toolnutzung fördern
    Schulen Sie Mitarbeitende gezielt im Umgang mit KI-Tools und Prompt-Engineering:

    • Wie formuliere ich effektive Prompts für Prozessmodellierung oder Analyse mit dem ARIS AI Companion?

    • Wie lässt sich die eigene Toolkompetenz kontinuierlich verbessern?

    Nur durch gezielte Qualifizierung kann KI ihre Wirkung im Arbeitsalltag entfalten – und wird zum echten Assistenzsystem für Prozessverantwortliche.


ARIS & KI – mehr als nur Modellierung

Im Bereich des Prozessmanagements setzt ARIS mit seinen KI-gestützten Funktionen neue Maßstäbe. Durch die Integration des AI Companion wird es möglich, per natürlicher Sprache Prozesse zu modellieren, automatisiert zu analysieren und Optimierungspotenziale aufzudecken – direkt innerhalb der zentralen Prozessmanagementplattform. Damit unterstützt ARIS nicht nur die Effizienzsteigerung in der Prozessdokumentation, sondern fördert auch datenbasierte Entscheidungen und eine neue Qualität der Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT. Die KI wird so zum aktiven Sparringspartner im gesamten Lebenszyklus des Prozessmanagements – von der Ideengenerierung bis hin zur kontinuierlichen Verbesserung.

🧠 Beispielhafte KI-Funktionen in ARIS:

Prompt-Tipps aus der Praxis

„Generiere ein Modell für den Warenausgang mit folgenden Schritten: Auftrag prüfen → Ware kommissionieren → Lieferschein erstellen → Versand.“

→ ARIS Companion erstellt ein BPMN-Modell mit Aufgaben, Rollen und Systemen. 

„Zeige mir alle Prozesse mit Durchlaufzeiten über 7 Tage.“

→ Process-Mining-Auswertung mit KI-gestützter Priorisierung von Bottlenecks.

„Welche KPIs sind für den Genehmigungsprozess definiert?“

→ Automatische Auslesung und Verlinkung zu KPI-Glossareinträgen.

Beispiel Prompt: Suche nach speziellen Informationen in der ARIS Datenbank mit natürlicher Sprache

KI Mehrwert im Process Mining – der versteckte Gamechanger

Künstliche Intelligenz liefert nicht nur bei der Prozessmodellierung einen Mehrwert – auch im Process Mining entfaltet sie enormes Potenzial, um Prozesse effizienter, robuster und transparenter zu gestalten:

  • Automatische Identifikation von Prozessvarianten

    Erkennen Sie auf Knopfdruck, welche Varianten vom definierten Soll-Prozess abweichen – inklusive Häufigkeit und Auswirkungen.

  • Anomalie-Erkennung in Echtzeit

    Beispielsweise bei fehlenden Freigaben, Umgehungen oder Compliance-Verstößen – bevor diese zu echten Problemen werden. ARIS Process Mining kann hier gemeinsam mit ARIS Compliance Manager ein direkter Weg zur Umsetzung von Compliance Richtlinien sein, da erkannte Anomalien umgehend als issues angelegt und zur Prüfung angetriggert werden.

  • Optimierungsvorschläge auf Basis historischer Daten

    KI erkennt Muster, bewertet Potenziale und schlägt gezielt Verbesserungsmaßnahmen vor – datengestützt und objektiv.

  • KI-gestütztes Clustering von End-to-End-Prozesspfaden

    Komplexe Abläufe werden strukturiert visualisiert und in verständliche Gruppen überführt – ideal zur Ursachenanalyse und Kommunikation mit Fachbereichen.

Beispiel: Erkennung von Anomalien im IST Prozess

Fazit: KI als Transformationsmotor im Prozessmanagement

Künstliche Intelligenz ersetzt kein Fachwissen – sie verstärkt und ergänzt es. Besonders im Zusammenspiel mit leistungsfähigen Plattformen wie ARIS entfaltet KI ihre volle Wirkung entlang des gesamten Prozessmanagement-Zyklus:

  • Von der strukturierten Datenerhebung,

  • über intelligente Analyse und automatisierte Modellierung,

  • bis hin zur kontinuierlichen Verbesserung und Steuerung komplexer Prozesslandschaften.

 Erfolgsfaktoren:

  • Fokus auf relevante Prozesse mit klarem Geschäftsnutzen

  • Definierte Rollen & Governance-Strukturen für sichere Anwendung

  • Schulung & Change-Kommunikation, um Akzeptanz zu schaffen

  • Vertrauen in datengetriebene Entscheidungen, auch bei Unsicherheit

 Ausblick

Die Zukunft des Prozessmanagements ist geprägt von der Kombination aus:

  • Agentic AI – autonome KI-Systeme, die Prozesse nicht nur analysieren, sondern proaktiv steuern.

  • Process Intelligence – tiefere Einsichten durch nahtlose Integration von Daten, Prozessen und Kontextwissen.

  • Business Empowerment – Fachbereiche werden zu aktiven Mitgestaltern datengetriebener Prozesse.

Doch bei aller technologischen Dynamik gilt auch:

Stabilität:

  • Prozesse brauchen Struktur und Klarheit – auch KI basiert auf gut dokumentierten Abläufen.

  • Fachliche Expertise bleibt unverzichtbar – KI ist ein Verstärker, kein Ersatz.

  • Governance, Verantwortlichkeiten und Transparenz behalten zentrale Bedeutung.

Veränderung:

  • Modellierung, Analyse und Optimierung werden interaktiv und KI-gestützt.

  • Fachbereiche agieren datengetriebener und autonomer – ohne auf die IT zu warten.

  • Prozesse sind nicht mehr statisch, sondern lernen und passen sich kontinuierlich an.

ARIS mit dem AI Companion steht an der Schnittstelle dieser Transformation. Die Plattform bleibt vertraut in Struktur und Governance – wird aber durch KI zu einem intelligenten Co-Piloten im täglichen Prozessmanagement. Die Zukunft beginnt jetzt – und sie bringt mehr Chancen als Risiken.

BPM Tool Selection: Lessons from a 2015 Study – What Still Holds True?

In the second episode of the BPM Chronicles, Prakhar Kapoor, Jochen, and Russell take a step back in time to revisit a 2015 BPM tool study and reflect on how much has changed—and how much remains the same. The discussion was sparked by a blog post that triggered an unexpectedly fierce debate back in the day, highlighting the passionate opinions that BPM tool selections can generate.

🚀 Key Takeaways from the Episode

The Eternal Dilemma: Choosing the Right BPM Tool

A major theme of the discussion was how organizations often jump to tool selection before defining their needs. The key takeaway? Focus on your goals and use cases first, then select a tool—not the other way around.

Gartner Quadrants & The Reality of BPM Tools

The team reflected on a former Gartner analyst’s advice“Stop blindly following analyst reports—read them in full!”Too often, companies look at a Magic Quadrant chart without considering whether the listed tools truly fit their unique business needs.

Revisiting the 2015 Tool Landscape

Looking back at the 2015 BPM tool assessment, some notable observations emerged:

  • Still Going Strong: ARIS, Signavio (now part of SAP), Symbio (acquired by Celonis) remain key players in the BPM space.

  • Shifting Trends: Tools like Visio with SharePoint-based BPM repositories were once popular but have now faded into niche use cases.

  • Market Evolution: Governance, risk, and compliance-focused tools like Aeneis have found their specialized space, while Adonis has maintained a strong presence as a versatile, cost-effective solution.

BPM Tool Selection is Still Not an Exact Science

Even with detailed assessment matrices and in-depth evaluations, tool selection is subjective. Each tool excels in specific scenarios—there’s no universal best BPM tool, only the best fit for your use case.

AI, Compliance, and Future Trends in BPM

The conversation also touched upon how BPM tools continue to evolve, with AI-powered process insights, regulatory compliance challenges, and shifting ERP landscapes shaping the next wave of BPM innovation.

🎬 Watch the Full Episode on YouTube

This was just a glimpse into our deep dive into BPM tool selection, past and present. If you’re involved in BPM, ERP integration, or process automation, you won’t want to miss this episode!

📺 Watch it here: 
📢 Join the conversation: What’s your experience with BPM tools? Do you agree with our take on how the market has evolved? Let us know in the comments!

BPM Chronicles: The Evolution of ARIS: Reflections on ARIS 9 and the Future of BPM

BPM Chronicles - E1: Insights from the Experts

In this series, we revisit our blogs and have a discussion between Prakhar and senior members of bpExperts explain the context of the blog and it’s relevance from today’s perspective. In this episode we discuss a blog from 2015: ‘ARIS 9 - expectations met?’

Exploring ARIS 9 and Its Journey in Business Process Management

In our recent discussion with Russell and Jochen, we dove deep into the archives to revisit ARIS 9, a pivotal release in the history of business process management (BPM). First launched in 2015, ARIS 9 marked a major shift for Software AG’s BPM tool, introducing significant changes in architecture, usability, and its approach to integration within the enterprise landscape.

ARIS 9 came at a time when BPM tools faced mounting competition from emerging cloud-based solutions and evolving standards like BPMN. As Russell and Jochen recalled, ARIS 9 was more than just a software upgrade—it was a bold move that skipped the traditional “minor release” numbering to signal a transformative shift. The new release enabled powerful querying and self-service reporting features, empowering users with non-technical backgrounds to extract meaningful insights without complex scripting.


However, this innovation also came with challenges. While ARIS remained a robust and feature-rich tool, it faced criticism for its complexity and the limitations of its on-premises publishing capabilities. ARIS Connect, introduced with ARIS 9, was an early step toward cloud integration and a more user-friendly portal, but the adoption journey has taken years to mature. Even now, companies are navigating the balance between leveraging ARIS’s advanced capabilities and adapting to simpler, cloud-native BPM tools.

Looking ahead, Jochen and Russell discuss the impact of emerging technologies like AI, machine learning, and cloud computing on BPM platforms. They highlight how AI could further simplify user experiences, democratize access to process data, and drive broader adoption within organizations. While ARIS has made great strides in integrating features like process mining and governance into a unified platform, the challenge lies in helping organizations keep pace with rapid technological advancements.

As we reflect on ARIS’s journey from RS9 to the current ARIS 10 iterations, it’s clear that innovation in BPM is a marathon, not a sprint. The lessons from ARIS’s evolution underscore the importance of balancing technological capabilities with real-world user needs—a challenge that continues to shape the BPM landscape today.

Stay tuned for our next discussion, where we’ll explore another topic from our archives and uncover new insights into the world of BPM.

Supercharge Your SAP Signavio Reporting with Neo4j & KNIME: A Practical Guide

In this video, we explore an innovative approach to enhancing the reporting and analysis capabilities of SAP Signavio using open-source tools Neo4j and KNIME. While SAP Signavio provides robust BPM modeling and transformation features, its built-in reporting options can be limited, particularly when managing large repositories with complex cross-references and custom attributes.

This guide showcases:

  • Overcoming challenges of out-of-the-box reporting in SAP Signavio, including reliance on cumbersome Excel exports.

  • Mining data out of SAP Signavio into a Neo4j graph database for efficient analysis of dictionary items, diagrams, and relationships.

  • Using CypherQL in Neo4j to perform advanced consistency checks and governance tasks.

  • Integrating Neo4j with KNIME for automated data pipelines and seamless export to tools like Power BI for dynamic visualizations.

By combining SAP Signavio with Neo4j and KNIME, you unlock unparalleled flexibility and sophistication in reporting, without additional licensing costs.

This video is ideal for:

  • SAP Signavio users managing large repositories or extended metamodels.

  • BPM professionals seeking advanced reporting and governance solutions.

  • IT and business analysts looking for cost-effective tools to integrate and analyze process data.

  • Data enthusiasts exploring open-source tools for data visualization and process optimization.